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Der jüdische Kalender

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 Ein jüdischer Taschenkalender.

©JMF

Wieso haben wir nach jüdischer Zeitrechnung das Jahr 5776 und warum beginnt das neue Jahr im Herbst? Der jüdische Kalender hat ein eigenes System, um Jahr und Monat zu berechnen. Aber was steckt dahinter?

Die jüdische Zeitrechnung zählt die Jahre seit der Schöpfung. Das Jahr der Schöpfung erhält man, wenn man die in der Bibel genannten Lebensjahre der Könige und Urväter bis hin zu Adam und Eva zurückrechnet. Demzufolge haben wir heute (2016) das Jahr 5776 nach der Schöpfung.

Titelblatt eines Kalenders für das Jahr 5664

Titelblatt eines Kalenders für das Jahr 5664

An welchem Tag das neue Jahr beginnt war lange Zeit umstritten – sowohl der 1. Nissán (Frühling), als auch der 1. Tischrí (Herbst) kamen in Frage. Im Laufe der Jahrhunderte hat man sich auf den 1. Tischrí geeinigt. Der Überlieferung nach wurde nämlich an diesem Tag die Welt geschaffen.

Die Berechnung der Monate und Jahre richtet sich zugleich nach dem Mond- und dem Sonnenjahr. Die Länge der Monate richten sich nach dem Mond. Sie entspricht der Zeit von einem Neumond zum nächsten. Somit sind sie abwechselnd 29 und 30 Tage lang. Weil auch das jüdische Jahr aus 12 Monaten (Nissán, Ijárn, Siwán, Tammús, Aw, Ellúl, Tischrí, Cheschwán, Kisslév, Tewét, Schwat, Adár) besteht, hat ein reguläres Jahr 354 Tage. Das sind jedoch 11 Tage weniger als das Sonnenjahr, was die Jahreszeiten bestimmt.

Jetzt sind die jüdischen Feste aber sowohl an einen Monat, als auch an eine Jahreszeit gebunden. Würde man sich nur nach dem Mondjahr richten, käme es zu einer jahreszeitlichen Verschiebung der Monate. Das ist z.B. bei den islamischen Festen der Fall. Da man aber das Frühlingsfest Pessach nicht im Herbst feiern kann, gibt es alle 3-4 Jahre ein Schaltjahr mit einem zusätzlichen Monat, dem 2. Adár.


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